Archive for the ‘eat&drink’ Category

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Buschnacht

3. Dezember 2011

eine Mannheimer Erzählung.

Motive: Mannheim, Jungbusch, Identitätskonstruktion durch Raum und soziale Praktik, Leben, Erleben, Transkulturalität, hart sein vs. sich fallen lassen, chaotische Alltagsrealitäten, elektronische Musik, Effekte von sozialen Kontexten, das boshafte unsicherheitsbasierte Coolsein junger Menschen vs. seltener Herzlichkeit, das Glück des Vorhandenseins von Drogen, selbstgesponnenes Bedeutungsgewebe.

Line, Jens und ich abends in der Jungbuschstraße. Wenn es eine Straße gibt, die für mich aufgeladen ist mit Bedeutung, dann ist es diese Straße. Was da schon alles passiert ist. Ich könnte jetzt Hausnummern aufzählen, aber ich lasse es. Mit wem ich diese Straße alles verbinde. Wieviel Teile meiner Identität mit dieser Straße zu tun haben. Denken wir für den Rest des Textes die Jungbuschstraße als Wirbelsäule meiner Identität. Jedenfalls, die herzliche Line, der schüchterne Jens und die sprudelnde M. (es sprudelt aber immer nur, wenn man es schüttelt) im C., weil da die Band unseres Vertrauens spielte (wobei einer davon überlegt aus der Musikmacherei auszusteigen und Manipulator zu werden und ein anderer davon früher ein netter Junge war und nun zur Gottwiegeilichbin-Fraktion gewechselt ist, man wundert sich jedenfalls etwas…). Ich war erstmal leicht müde, nüchtern und schüchtern, vorsichtig und gehemmt. Auf hab acht, statt bei mir selbst zu sein.

Es ist nämlich so: Ich praktiziere grundsätzlich Selbsthemmung, aber an manchen Abenden Enthemmung (die Autorin dankt dem Universum für Drogen, zum Beispiel in Form von Alkohol). Ich bin dann enthemmt, wenn ich natürlich bin und mir keine Grenzen setze. Die Grenzsetzungen, die Schwarz-Weiß-Malerei, das Ganz-oder-garnicht-Verhalten, die ich zuhauf an den Tag lege, sind begründet in unverarbeiteten transkulturellen Identitätskonflikten. Sozialisationsbedingt bin ich etwas orientierungslos, deshalb halte ich mich verbissen an Dingen fest und liebe Ausschluss und Differenzbildung. Ordnung im Geist, Psychohygiene. Weil ich in mir drin extrem unordentlich bin. Weil ich weiß, dass alles relativ ist. Chaotische Alltagsrealität. Dreck im Gesicht. Tod am Hafen. Kennen wir ja schon. An zuviel Sagrotan sollen aber auch schon Menschen zugrunde gegangen sein, meine Liebe, also lass das Chaos zu. Mit Wein zum Beispiel. Rotwein über alles. Eigentlich trinke ich im C. zur Enthemmung immer Zweigelt, heute Cabernet Sauvignon. Nicht ganz so gut. Mein Lieblingskoch ist nicht da, schade. Das C. ist nämlich auch so ein Ort. Es riecht nach Geschichte, unserer Geschichte. Es war eine Etappe unseres Lebens.

Mannheim. Da liess es sich ohne Mann aushalten, ohne ernsthafte Beziehung jedenfalls. Und während ich in den letzten Zügen meiner 20er steckte, war ich unter anderem Dienstleisterin für Akademiker – Sklaven des Impact Factors und der Drittmittelhascherei – und 20-Jährige, zu denen der Entwicklungsabstand erst kaum bemerkt wurde, um schließlich immer alarmierender ins Bewusstsein zu rücken: Unsere Kinder. Unsere Poster-Kinder, unsere ungeduldigen Druck-Kinder, unsere Studis, unsere Spätpubertierenden, unsere Party-Kinder, unsere Sich-Abchecker, unsere Kleinherdentiere, unsere Kicherer, unsere Klausurlerner, unsere Ungedulds-Kinder, unsere Erstis, unsere Kreutzer, unsere nervösen Examenskandidaten, unsere Nervensägen, unsere Heulbojen, unsere bekifft vor facebook-flackernden Bildschirmen schlafende Testosteron-Sprüher, unsere H&M-Schickeria, unsere Geheimnisvollen, unsere Unheimlichen, unsere Pornogucker, unsere Gebührendiskutierer, unsere verschämt Guckenden, unsere Kinder. Moment, ich war doch vor Kurzem auch erst so. Und trotzdem ist das Erwachsenwerden so gnadenlos, dass man sich kaum zurück versetzen oder gar erinnern kann, wie es war, bevor man älter wurde. War auch ich einmal so unfrei/unreif/unsicher?

Jedenfalls: M. Mein Engel mit Schnauze, lieb und nett, agressiv und destruktiv. Kollegin, Freundin, Verbündete. Man sagte uns gar eine Ehe nach. Nicht nur verarzteten wir gemeinsam unsere Kinder, Akademiker und Menschen-Handwerker, nein, privat ging auch eine ganze Menge. Denn wir mussten raus aus diesem akademischen Umfeld, dieser ausgedachten Welt. Und da die Kaffeepausen im sogenannten „Paradies“ nicht reichten („Currywurst mit Pommes, wea hod Körriworschd mit Bommes bestellt?“) um genug Konfrontation mit den gemeinen Mannheimern und der realen Welt abzubekommen, gingen wir nach einiger Überlegung („wir müssen etwas tun“ – „es muss etwas passieren“) und Konzeptschreiberei am sonnigen Rhein schnurstrakst in den verruchten, aber eigentlich ziemlich harmlosen Stadtteil Jungbusch und lernten dort Musiker, Künstler, Türken, Mystiker, Alkoholiker, 68er, Hipster, schräge Typen, interessante Menschen und Mannheimer Originale kennen. Immer mit Frau Gentri F. Izierung im Nacken, dieser blöden Sau. Soviel jedenfalls in aller Kürze zu diesem Ort und meinem/unserem Platz darin.

Die Line lebt im Jungle. Und der Lieblingskoch auch. Und der Journalist auch. Und der schüchterne Jens lebte mit der Line und vier anderen, aber diese WG wird auch ständig neu konstruiert. Jedenfalls saßen wir gestern Abend am Katzentisch. Das ist der Tisch, an dem die Musiker immer sitzen, lauschten der Musik und ich schaute dabei auf die Oberarme des lustigen Schlagzeugers („ihr sitzt ja immer noch da, bin ich nicht laut genug?“). Oberarme sind beim Mann das was bei der Frau der Ausschnitt ist. Lecker. Aber ich war ja noch gehemmt. Also verbot ich mir meinen sofortig einsetzenden mentalen Durchfall, der mich mit dem Körper des Schlagzeugers in Verbindung brachte, um das mal ganz diplomatisch zu sagen. Schöne Oberarme, schöne Hände. Die Hände sind beim Mann das, was bei der Frau die Brüste sind.

Das Publikum war sehr jung und wir kannten während des ersten Sets kaum jemanden. Was seltam selten ist. Während des zweiten Sets war das schon anders. Und als dann fertig war und wir gingen, standen ein paar Posterkinder vor der Tür. Die Posterkinder kommen auch manchmal in den Jungle. Mich irritiert das immer ein wenig, weil ich dann die Grenzen schließen muss, wobei der Zweigelt und ich doch erst gerade ein Schengener-Abkommen zur Öffnung geschlossen hatten.  Also schnell weg, zumal Mr. Whisky da auch herum stand. Ein langfristiges Alkohlproblem von mir. Höchste Zeit zu gehen… aber nicht ohne noch die obligatorischen Komplimente für mein Fahrrad mitzunehmen. Ich bekomme von Männern immer Komplimente für mein Fahrrad.

Während ich noch leicht im Post-Whisky-Zustand war (hätte ich bleiben sollen, hätte ich ein Gespräch anfangen sollen, meine übliche Reaktion), gingen wir weiter ins O. Dort unverhofft gute elektronische Musik. Ahhh, elektronische Musik, my love. Das und drei Moscow-Mules waren eine hervorragende Ablenkung. Ich habe es bisher noch nie erlebt, dass im O. getanzt wurde. Aber gestern tanzten eine erlesene handvoll Menschen mit gutem Geschmack zu guter Musik. Ich stehe gerade sehr auf diesen organischen, wabernden Elektro mit afrikanischen oder lateinamerikanischen Ryhthmen drin. Sogar Jens hat getanzt. Es macht Spaß zu sehen, wie die Nicht-Enthemmten etwas auf die Enthemmten neidisch sind. Was man sich dort auch schön anschauen konnte, ist wie sozial anstrengend doch Menschen mit unausgegorener Persönlichkeit sind. Die sind nämlich nicht echt, teilweise boshaft und verhalten sich ausgrenzend-abweisend. Damit meine ich diese ganze Grüßen oder Nicht-Grüßen-Geschichte. Das Sich-Anerkennen oder das Ignorieren. Das verstehe ich nicht. Entweder ich kenne einen Menschen und grüße ihn (man kann das durchaus knapp halten) oder ich kenne jemanden nicht. Seltsames Gehabe. Da lobe ich mir die Herzlichkeit der Line, was ich ihr auch gleich gesagt habe. Und sie meinte, das gehe für sie gar nicht anders. Nur das sei es wert, gelebt zu werden. Sie hat ja so recht! Der neue türkische Besitzer des Ladens schaute sich in dieser ganzen Zeit vom Tresen aus diese partisierende Menschenmischung mit Sorge und Verwunderung an und bat den DJ dann irgendwann leiser zu machen.

Man trifft natürlich doch wieder ein paar der üblichen Verdächtigen. Da ich mittlerweile auf funktionale Weise enthemmt war, lief es auch mit dem Anlabern ganz gut. Einen Drink ausgegeben bekommen. Den Namen des DJs erfahren (schön). Ein wenig geflirtet. Mir krasse Sachen habe sagen lassen (von einem mit ähnlichem Vibrationshintergrund): Ok gut, ich mit meinen harten Prinzipien. Mehr Chaos zulassen. Gut. Nichts planen. Gut. Ok. Wabern. Ok. Ok. Ok. Ich versuche es ja. Meinen Marktverkäufer getroffen und den Jungen von der Fahrradparade. Dieses sich beim Weggehen nahe am Gesicht unterhalten, mag ich außerordentlich gerne. Es ist so intim, man ist sich plötzlich so nahe. Kurz realisiert, dass ich scheinbar anziehend sein kann. Das tut gut. Ich mochte den Abend dann doch noch sehr.

Statt in die D2, wo alle noch hinwollten, sind wir dann beim Türken gelandet und haben um 4 Uhr nachts lecker gegessen. Lammspieße. Nach dem Feiern noch etwas zu essen ist auch wie so ein Ritual. Ich will das nicht verlieren, nur weil ich bald 30 bin. Ich will weiter gute Musik hören, mich mit Freunden gehen lassen, tanzen und Gespräche nahe am Ohr führen. Genau das ist Glück. Wenn Dinge passieren, an die man nicht gedacht hatte. Wenn Dinge anders kommen, als man sie sich ausmalt. Wenn man es schafft, es sich gar nicht mehr auszumalen. Keinen Plan haben, oder nur einen groben. Das Leben sich entwickeln lassen. Hatte ich diese Erkenntnis nicht schon einmal? Nichts kaputtzubewerten oder kaputtzufantasieren. Wie schaffe ich es mich dauerhaft zu befreien? Ich bin auf dem Weg… Italian state of mind. Mehr Rotwein!

Nach Hause gekommen, glücklich gewesen und nur leicht angetrunken. An diesen Abenden ist meine Zuneigung zu Mannheim unheimlich groß. Die neue Freiheit liegt darin, trotzdem loslassen zu können, ohne dass es schmerzt. Ich will gehen, ohne dass es schmerzt. Sich nicht an Erinnerungen festhalten, sondern den Moment richtig er/leben.

— Zugabe 1 —

„Wir sollten unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf die Beobachtung unseres Gegenstandes richten, sondern auch auf die Art und Weise der Beobachtung unseres Gegenstandes.“ – A. Pott: Identität und Raum, in: Kulturelle Geografien, 2007.

— Zugabe 2 —

Sie suchten nach Bildern zu „Buschnacht“.

Leider keine Treffer.

Meinten Sie „beechnut“?

Nein, *seuftz*, meinte ich nicht!

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Steinzeit

25. Juli 2011

Endlich, das erste Steinzeit-Lokal in Deutschland. Natürlich in Berlin, Neukölln. Wo sonst? Und natürlich heißt es Sauvage. ;-)

Ein Muss für´s nächste Mal Berlinski. Allein die Vorstellung, Leute zu treffen, die auch so essen. Wow! :-)))

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Gespräche, Gedanken, Interpretationen

19. Januar 2011

Ihr kennt das ja, in meinem Kopf wuseln immer mehrere Gedanken herum:

  • Es gibt keine Zeichen. Frauen? Meiner Familie? Also, genauer gesagt: Meine Mutter und ich tendieren dazu in allem Zeichen zu sehen. Dies impliziert, dass es jemanden gibt, der all das hier ordnet / plant und dann hin und wieder zur Besänftigung, weil er sich sonst so wenig blicken lässt, ein paar dubiose Zeichen in der Welt hinterlässt, die man dann wahrnimmt und wohlwollend interpretiert, weil es dem Ganzen einen vermuteten Sinn gibt. Ein alter Freund sagte mir dann gestern, es gäbe keine Zeichen. Ich glaube er hat recht und ich bin ihm dankbar, dass er direkt und ehrlich zu mir ist.  Alles ist Zeichen, wenn man es zu einem Zeichen macht. Im Kopf. Casa de los espiritus. Daraus: Vengo a sacarlo de aquí. – ¿Por qué? – Porque Blanca me lo pidió. – Váyase al carajo. – Bueno, para allá vamos. Usted viene conmigo.
  • Gespräche sind das Kostbarste wo gibt. Mein Lebenselexir. Nach einem guten Gespräch fühle ich mich wohl und besänftigt. Weil ich mich i.d.R. danach weniger seltsam fühle. Man hat sich ausgetauscht. Dieser Austausch ist wichtiger als der von Körperflüßigkeiten. Lasst euch das gesagt sein, ihr Jugendlichen.  „Was ist herrlicher als Gold?“, fragte der König. „Das Licht“, antwortete die Schlange. „Was ist erquicklicher als Licht?“, fragte jener. „Das Gespräch“, antwortete diese. (Johann Wolfgang von Goethe)
  • Menschen, umarmt eure Single-Freunde. Sie haben deutlich weniger Körperkontakt als die Menschen mit Beziehungen. Also tut ihnen einen Gefallen und herzt sie. Da werden irgendwelche guten Hormone ausgeschüttet und dem Stress entgegen gewirkt.
  • Bloggen, Zeit, Publikum, Gedanken: Ganz viel mit dem Kopf nicken muss ich bei Frau Schrupps Beitrag Ich schreibe nicht für euch! So spricht sie mir aus dem Herzen, wenn sie sagt: „Leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, auch meine Gedanken nach verschiedenen Projekten auseinanderzudividieren, die gehen einfach durcheinander.“ Das Ergebnis dieser Tatsache sieht man ja auch bei mir. Und sie bloggt, „damit ich nicht vergesse, was ich mal gedacht habe und was mir wichtig ist.“ Auch dem muss ich zustimmen. Und der folgende Satz affiziert mich ebenso: „Einen Gedanken nicht nur im Kopf zu haben, sondern ihn zu verschriftlichen, zwingt nämlich dazu, ihn ordentlich zu denken.“ Deshalb musste ich während des Verfassens meiner Masterarbeit auch dringend bloggen, um nämlich im Kopf zu ordnen.
  • Vegetarier: Lesenswerte Besprechung  des Foer´schen Vegetarismus-Buchs von einem New Yoker Gleichgesinnten, den ich gerne wegen seiner humorvollen amerikanischen Art lese. Daraus der Satz: „Foer never examines the implications of a vegetarian food system.“ Der großflächige Sojaanbau ist nämlich durchaus auch beklagenswert, liebe Vegetarier. Und ich mag die Bezeichnung „ethical meat eaters“.
  • Ich höre / listening to / escuchando: Clown and Sunset, a small label by Nicolas Jaar (New York City / Chile). Und ich klicke jetzt nicht auf einen Knopf und sage Like. Sondern ich nehme mir die Zeit und beschreibe es: Für mich ist diese Musik transkulturell und verursacht Resonanzen, weil sie meine inneren Sinnstrukturen in Bewegung setzt. Weil ich elektronische Musik mag und schon mit 17 meine Frankfurter Erfahrungen gemacht habe. Weil ich ein paar lateinamerikanische Erfahrungen habe. Weil das großartige „bandido del amor„… ok: too personal. Alles klar? Und ihr Einfältigen sagt Like. Hahaha! Versteht ihr, dass qualitative Information verloren geht zwischen dem was ich soeben beschrieben habe und dem Klicken eines Like-Knopfes? Das ist es, was ich nicht (mehr) mag.
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Mittagspause

22. August 2008

Wühle gerade alte E-Mails durch und bin auf folgende poetische Mittagstischseinladung gestoßen:

Hallo Ihr Lieben,

bald ist die Arbeit heut vollbracht,
bald führen meine Schritte mich nach Haus,
schon denkt ich an den Abend, an die Nacht,
doch schnell schick ich noch diese Mail hinaus.

Nicht missen möchte ich unser gemeinsam Mahl
in dieser Woche, wie zuvor,
und so stelle ich Euch vor die Wahl
und bin, betreffs der Antwort, nun ganz Ohr.

Ist es die Pizzateca, ist’s der Thai
ich gehe gerne mit Euch aus,
schreibt, was Euch zu Belieben sei –
meinetwegen auch das Bistro im Haus.

Nur was den Tag angeht,
da muss ich sagen:
Nur Mittwoch frei im Kalender steht –
der würde mir behagen.

Geschwinde schreibt mir Eure Präferenzen –
oder wollt Ihr diese Woche schwänzen?

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Ich bin so frei – gehen wir zum Thai?

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Nicht länger wolln wir Zaudern, Schwanken,
verschwenden Reden und Gedanken,
Es sei –
wir gehn zum Thai!

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ist’s Euch genehm
mit dem bewährten
und doch verschrobenen Gelehrten
zu Mittag wieder auszugehn?

Auf die vielen schönen Mahle
will ich hier verweisen –
auf dass wir wieder speisen
im italienischen Lokale.

Der Freitag – ist er recht?
Mich würde es freuen!
Freilich sollt Ihr nicht scheuen
abzusagen, wenn er schlecht.

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Darf ich es wagen,
kann ich mich trauen
zwei so schönen Frauen
ein Mittagessen anzutragen?

Es sei hiermit geschehen!
Ob ich Euch überzeugen kann
vom Donnerstag beim Pizzamann,
das werd ich morgen sehen.

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wie ist es schön
zu lesen und zu sehn
dass wir auch in dieser Woche
einmal Gäste sind beim gleichen Koche.

Eure Wünsche wurden mir nicht klar
eine schwierige Entscheidung , ja, fürwahr
doch männlicher Entscheidungsdrang
hasst das Zögern, wird es lang.

Deshalb sage ich jetzt nur:
Pizzateca, Donnerstag, um 12 Uhr.
Ich freu‘ mich schon, Euch dort zu sehn
mit Euch am selben Tisch zu stehn.

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2 Sorten schon

16. März 2008

Gestern war ich auf einem Weinfest in der schönen Pfalz und zwar beim Mandelblütenfest in Gimmeldingen. Nicht gelogen. Ich weiß, dass einige von euch das nicht für möglich halten werden. Ist aber so!

Und ich kenne nun noch eine Sorte die erträglich ist. Wären wir immerhin schon bei Müller-Thurgau und „neu!“ Scheurebe. Aber mehr als ein Glas geht nicht. Immer sachte mit die jungen Pferde.

Führt mich zur Vorfreude auf die Weinlagenwanderung an der Bergstraße, die ich dieses Jahr gerne von Heppenheim nach Zwingenberg laufen möchte. Letzes Jahr ging´s anders herum. Und es hat so viel Spaß gemacht, dass ich es dieses Jahr unbedingt wieder tun möchte. Also, wer Lust hat, am 1. Mai geht´s los. Was gibt es Besseres um einen Tag später in die neue Arbeit zu starten?

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Mein März

29. Februar 2008

Ganz im Sinne des Kulturspiegels plant Frau Frapeur ihren März.

  • Beginnen soll er mit einer Kurzreise nach Berlin. Dort geht es zunächst auf eine eintägige Fortbildung mit dieser äußerst interessanten Dame, auf die ich schon sehr gespannt bin. Außerdem langersehntes Wiedersehen mit den Berlinmädels und Berlinjungs. Besuch von Monsieur Vuong. Das Restaurant, nicht den Social-Bookmark-Dienst!
  • Bücher lesen: Ich werde vermutlich keine Zeit haben, aber falls doch, würde ich gerne die zwei folgenden neuen Skandalbücher lesen: „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche (die mir schon immer sympathisch war), in dem es darum geht, den Körperkult der Frauen auf eine krasse Art zu entmystifizieren. Und „Die Wohlgesinnten“ von Jonathan Littell, von dem Jorgé Semprún sagt „Dieses Buch ist das Ereignis unserer Jahrhunderthälfte.“
  • Ausgetrickst“ von Alex Robinson besprechen. Endlich einen/eine (?) „graphic novel“!!!
  • Meinen Resturlaub verbraten, vermutlich um Ostern herum. Nur wohin es gehen soll, weiß ich noch nicht. Irgendelche Tipps (bitte keine die ein Flugzeug erfordern ;-)?
  • Folgende Filme scheinen mir interessant: Control, Unsere Erde, Märzmelodie.
  • Ins Nationaltheater zu einem Stück von Lars von Trier gehen: Der Boss vom Ganzen / The Boss of it all.
  • Hoffentlich schaffe ich es auch in die Ausstellung Comics made in Germany in der DNB in Frankfurt.

Soweit, so gut. Ich informiere dann, wie erfolgreich ich war. :-)
Gruß von den Rechercheclients der ZLB in Berlin
sendet euch
Marie Jacqueline

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Outing: Ich gehöre zu den LOHAS

5. September 2007

Wie einige von euch bereits wissen, neigt MJF ja durchaus zu einer gewissen Radikalität. Was vielleicht auf die südländische Mentalität zurück zu führen ist? Keine Ahnung. Wie auch immer: Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann bin ich meist sehr hartnäckig darin. Und dann muss auch erstmal etwas Dickes passieren, um mich davon wieder abzubringen. Beim Vegetarismus ist dies noch nicht passiert (das klappt seit 7 Jahren sehr gut, und da zwischenzeitlich kein Gammelgemüse aufgetaucht ist, vermutlich auch weiterhin).

Grundsätzlich bin ich ja auf dem Gesundheits-Trip. :-) D.h. ich bin der Meinung, die Gesundheit ist eines unserer höchsten Güter und viele Leute werfen sie täglich weg und gehen schlecht mit ihrem Körper um, weil man meistens erst dann jammert wenn es weh tut. Für mich gibt es nichts Abschreckenderes als Krankenhäuser. Deshalb will ich gesund leben. Und überhaupt. Die Gesundheit setzt sich (nur die körperlichen Aspekte betrachtend) aus drei Faktoren zusammen: Nahrung, Bewegung, Entspannung.

Bewegung: Dass regelmäßig Sport treiben ganz gut ist, hat jeder mittlerweile zumindest schon einmal gehört. Entspannung: Gut die meisten denken, das würde auch prima vor dem Fernseher klappen, eigentlich gehört etwas mehr dazu, aber immerhin: Die meisten Leute sind der Meinung sie können sich prima entspannen. Aber Nahrung? Sie essen alles. Alles. Und denken nicht darüber nach. So gibt es Menschen, die viel Geld für Klamotten ausgeben, aber Lebensmittel immer nur zum billigsten Preis kaufen möchten. Diese Menschen finde ich seltsam. Viele stopfen extrem viel Müll in sich hinein. Was daran liegt, dass ihr Vertrauen in die Lebensmittelhersteller recht groß ist.

Bei mir ist das anders. Einerseits versuche ich vielseitig zu essen, d.h. auch nicht so viel Süßzeug sondern viel Gemüse und Obst. Auf der andern (der radikaleren) Seite zweifle ich grundsätzlich daran, dass Lebensmittelhersteller daran interessiert sind, ein gutes Produkt zu verkaufen. In erster Linie wollen sie Profit machen. Punkt. Profit macht man mit Scheisse. Mit wohlschmeckender und gutaussehender Scheisse. Da ich dies glaube (warum ich das glaube, das „würde diesen Beitrag sprengen“, ich möchte hier nur auf sämtliche Skandale verweisen bzw. zum Gucken von „We feed the World“ raten) bin ich (entgegen der Behauptung auf dem Button oben rechts) eine optimale Zielgruppe für Bio-Produkte. Junge Dame mit akademischen Hintergrund, die gesundheitsbewusst lebt, bereit ist dafür viel Geld auszugeben und dies zu ihrem Lifestyle macht, somit neusoziologisch zugehörig zu den LOHAS („Lifestyle of Health and Sustainability“). Gesundheitsförderung besteht im salutogenetischen Ansatz darin, die stabilisierenden, gesunden Anteile in den Vordergrund zu stellen, d.h. sie zu benennen, zu begünstigen und sich entsprechend zu verhalten. Also kauft diese Dame gerne Bio-Produkte (im Bioladen, im Reformhaus, im Biosupermarkt, ja, auch im Discounter), glaubt, damit die Welt zu verbessern und sich selbst gesund zu essen. (Übrigens: Ich finde bei vielen Bio-Produkten schmeckt man, dass sie Bio sind).

Deshalb bin ich momentan etwas erschüttert über den Fakt, dass es auch bei den Biolebensmitteln Skandale gibt (siehe den Titel des dieswöchigen Spiegels), dass LIDL bei Basic einsteigt und ich eigentlich dieser Verarschung und dem Essen von Scheisse aus dem Weg gehen wollte. Aber: Es ist schwer! Und deshalb bin ich etwas deprimiert, weil ich quasi feststelle, das Gott nicht aussieht wie David Hasselhof sondern wie Bart Simpson. Im übertragenen Sinne zu verstehen.

Ich höre euch schon sagen: „Liebe Marie-Jacqueline, das Leben ist nicht schwarz-weiß.“ Ich weiß. Aber es wäre einfacher, wenn es so wäre. Und ich möchte doch so gerne gut sein. Gut zu mir, gut zu anderen, gut zu der Welt. *seuftz*

„Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.“ (Definition der WHO). Wenn man das nimmt: Wer von uns ist dann eigentlich gesund?

Die schicke Kette gibt´s übrigens bei Katis Atelier.

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If you like tea and Berlin …

2. April 2007

you will probably love the „Tadschikische Teestube“ (the „Tajik tearoom“) which is not easy to find unless you know where to look for it. It´s still a sorta insider tip.

Am Festungsgraben 1
10117 Berlin – Mitte
Tel. 030-2041112

You might also want to read an article about this lovely tea room in Berlin´s newspaper „Der Tagesspiegel“ (in German). And another great thing to listen to (again, in German) is a podcast from the magazine „Spiegel Online“ called „Ritt durchs wilde Tadschikistan“. The speaker could definitely improve his reading and learn something about how to read things in a more compelling way, but nevertheless the travelouge is fun to listen to.

Tadschikische Teestube