… Vienna seems, only not to be of use. Impossible. Not tonight, not tonight, not tonight, Josephine.
Manchmal muss man gute Dinge sein lassen um bessere Dinge zu erleben. Wien ist besser. Man lernt dort unglaubliche sprachliche Dinge wie „das geht sich aus“ oder „aufsperren“. Insgesamt, die österreichische Aussprache ist irgendwie verrucht. Hat sowas zwischen süß und dekadent. Aber noch viel wichtiger: Man lernt sich zu öffnen. Den charmanten Österreichern, dem bisher unverstandenen HipHop und mit ein bisschen Übung vielleicht ähnlich einem weiblichen Akt von Gustav Klimt oder Egon Schiele. (Liebe Männer, geht öfter mal ins Museum und frischt eure sexuellen Fantasien auf. Dann könnt ihr euch den Playboy sparen und habt auch noch was für den Kopf getan, weil „es ist ja Kunst“.)
Wie kommt es eigentlich, dass es fünfzig Millionen Frauenakte gibt und nur wenige Männerakte? Liegt das daran, dass früher die meisten Künstler Männer waren, oder daran, dass der weibliche Körper der ästhetischere ist, oder daran, dass es früher keine Callboys, sondern nur diese netten Damen gab?
Jedenfalls. Frau läuft durch genannte Aktmalerei. Und wird von einem alten Mann angesprochen. Kennen wir ja schon. Aber dieser alte Mann, er guckt nicht nur gierig, er fragt auch spannende Sachen. Sein Standpunkt: Männer sehen diese Frauen und werden – seine gewählte österreichische Wortwahl habe ich leider vergessen, auf gut Deutsch also – geil. Und, seine Frage: Ob wir Frauen denn ähnliche Gefühle haben, wenn wir einen Männerkörper sehen. Als er jung war – nämlich in den 68ern – hätten Frauen sich genau so hingelegt und sich ihres Lebens gefreut und perfekt gewusst, was sie damit bei den Männern anrichten. „Können Männer so etwas bei ihnen auch anrichten?“
Ich denke mir: Naja, schon (wobei: du nicht!), aber ich weiß leider nicht exakt, was es da genau anrichtet, weil ich war noch nie ein Mann, auch nicht im Traum. Insofern, ich kann nicht sagen, ob „so etwas“, aber vielleicht etwas ähnliches, aber wie soll man das den Männern erklären? Naja, ich habe wohl recht nachdenklich geschaut und letztendlich gedacht: Spannende Frage, die ich aber lieber mit jüngeren Männern eruieren möchte, und deshalb gesagt: „Vielleicht nicht ganz so.“ (Was wiederum auch irgendwie stimmt, weil: Ich habe Männer bisher nicht dumm angelabert, angehupt, angepfiffen, angetanzt, angegrabscht, was man eben so alles mitmachen muss, als Frau, seuftz.)
Und was sagt er? „Ja, das liegt einfach daran, weil die Frau schon immer das aufnehmende Element war und der Mann die vorantreibende Energie. Schauen Sie sich nur den Minotaurus von Picasso an: Diese ganze Wildheit, diese Besessenheit, diese Kraft.“ Ich nicke zustimmend, lächle süß und versuche dabei möglichst jungfräulich-naiv -dumm zu wirken um dieser Konversation ein Ende zu bereiten und mir diesen Minotaurus von Picasso mal genauer anzugucken.
Die vorantreibende Energie. Achja. Gott segne sie.